toda jaz sem zgolj napisala par stavkov, mimogrede, ne vem, kam sem bila namenjena, po tisti temi naprej, njo sem zgolj srečala tamle in za hip komunicirala, misleč, da živim, da sem v mimohodu, in potem tale z lastnim imenom predsednica vgradi tole moje mimohodno življenje v svoj mozaik in vzklika, kako fino, da sodeluješ,

aber ich habe nur ein paar Sätze geschrieben, beiläufig, ich weiss nicht, in welche Richtung, vorwärts durch diese Dunkelheit, ich habe sie dort drüben angetroffen und nur für einen kurzen Moment kommuniziert, gedacht, dass ich am Leben bin, dass ich am vorbeilaufen bin, und dann setzt jene mit dem passenden Namen Präsidentin mein beiläufiges Leben in dieses, ihr Mosaik und freut sich, wie grossartig, dass du mitmachst,

(transl. Venus Ryter, Carlo Spiller, Ralph Tharayil)

Nataša Velikonja (1967) ist Soziologin, Dichterin, Essayistin und Übersetzerin. Sie veröffentlichte sechs Gedichtbände; ihr Debüt ‹Abonma› (Subscription; 1994) war der erste offen lesbische Gedichtband in Slowenien. Sie ist Gründerin der Lesbischen Bibliothek ‹Abonma› im autonomen Kulturzentrum Metelkova. 2018 bekam sie den International Literary Award Kons für ihr Lebenswerk.
Seit fünfzehn Jahren organisiert das Zentrum für Slowenische Literatur in Ljubljana Übersetzungs-Workshops. Drei Dichter*innen aus Slowenien tauschen ihre Gedichte mit denen von drei Poet*innen aus einem anderen Land – heuer der Schweiz. Dafür übersetzen alle jeweils ihre eigenen Gedichte «roughly» auf Englisch, als Grundlage für die späteren Übersetzungen. Dann treffen sich alle für fünf Tage und arbeiten zusammen an den Übersetzungen. Das persönliche Kennen-lernen und Zeit Verbringen erlaubt einen wertvollen Einblick ins Denken der jeweiligen Autorin, des Autors. Ihre Art zu sprechen, ihr Hintergrund, ihre Weltanschauung, politische Standpunkte etc. – all das schlägt sich in den Gedichten nieder. Die vorliegenden Übersetzungen sind letzten Sommer in Slowenien entstanden. Diesen August hätten die Slowenischen Schreibenden nach Zürich kommen sollen, um mit neuen Gedichten weiterzuarbeiten und gemeinsam aufzutreten. Die Corona-Pandemie verschiebt den Plan ins Ungewisse.

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