«D‘ Bewegig» sorgte 1980 für ein stürmisches Klima in Zürich. Die von der damaligen Stadtregierung in den 1970er Jahren ignorierten Forderungen nach alternativen, nicht von den Behörden kontrollierten Kulturangebote bildeten den Nährboden für zunehmende Demonstrationen und die verzweifelten bis dadaistischen Sprüche, an die wir uns bis heute erinnern. Das Aufeinanderprallen von jugendlichen Bedürfnissen und gesellschaftlichen

Die ungeschriebene(n) Geschichte(n) der Achtziger-Bewegung

«Im Sinne ihrer politisch definitionsmächtigen Festschreibung ist die Geschichte des Opernhaus-Krawalls und der Achtziger Jugendbewegung längst abgeschlossen.» Das schrieb der Zeitzeuge und Journalist Stephan Ramming in der Einleitung des 2001 erschienenen Buchs ‹Wir wollen alles, und zwar subito!›. Jede Neu-Erzählung der Ereignisse könne nur eine subalterne Variante dieses bereits bestehenden «Macht-Diskurses» bilden. Seinen eigenen Wunsch

Traum der Welt

Die 80er-Bewegung in Zürich – eine assoziative Erinnerung auf Nebenpfaden… Am liebsten mag ich die Sachen, die von der Bewegung selbst nicht sehr geschätzt wurden. Die F+F Schule, Bands wie Kleenex/Liliput, das Projekt Verdorbene Jugend, die Welttraumforscher von Christian Pfluger, die Hexenkurse von Doris Stauffer an der Helmutstrasse, wo auch Luft & Lärm ihren Anfang

Erinnerungen an den 30. Mai

Heute vor vierzig Jahren entluden sich die Spannungen zwischen jugendlichen Bedürfnissen und gesellschaftlichen Strukturen in ihrem grössten Ausbruch. In der bis heute als Opernhauskravalle bekannten Nacht entlud sich die Frustration über die Untätigkeit der Stadtregierung mit einer solchen Heftigkeit, dass selbst internationale Medien darüber berichteten. Wir haben zehn damalige Bewegte (und Unbewegte) nach ihren Erinnerungen

Freiheit für Grönland – schmelzt das Packeis

BEWEGUNGdie Ausdruck, besser: die Eruption jahrelang falschgelebten oder nicht gelebten oder abgemurksten Lebens, jahrelang angestauten Schweinemuts, einaltes Wort für Schwermut, unserer Zeit ist Reto Hänny schrieb seine Tirade ‹Freiheit für Grönland – schmelzt das Packeis› 1980, mitten im Spätsommer der Zürcher Jugendunruhen. Reto Hänny war als Sympathisant auf den Strassen Zürichs dabei und hat für seine Erlebnisse

«That’s the way it was explained to me in Zurich»

Der Soundtrack der 80er-Bewegung? «Züri brännt» und «Razzia» von TNT, klar, «Züri Punx» von Sperma, Stücke von Kleenex/Liliput, den Bucks, Mother’s Ruin und anderen mehr. Aber es gibt auch «Zurich» von Jim Page, in dem der US-Folksänger vom Aufruhr der Jugend über Wasserwerfer und Gummigeschosse, «Anarchie auf den Strassen aus Gold» bis zum Autonomen Jugendzentrum

A playground of our own: punk spaces within and without The Diary of Marlene Marder

Back in 2017, I got an email from Grace Ambrose, founder of one-woman punk label and micropublisher Thrilling Living, asking if I would be interested in translating ‹The Diary of Marlene Marder›. Originally published in 1986 (my birthyear, incidentally), the hefty compendium has the full title: ‹Kleenex/LiLiPUT: The Diary of the Guitarist Marlene Marder –