Das Fundament unserer Demokratie basiert auf der Idee, dass Bürger*innen eines Staates ihre Rechte in einer freien Öffentlichkeit wahrnehmen können. Die Öffentlichkeit dient dazu, dass in einer Gemeinschaft Probleme diskutiert und Lösungen verhandelt werden können. Sie dient aber auch dazu, die Handlungen des Staates zu kontrollieren und die Haltung der Gesellschaft wahrzunehmen. Diese Leistungen der

Die neue Un-Heimlichkeit

Wohnungen und Häuser waren Bastionen des Privaten. Das ist längst vorbei, da sich gerade das Wohnen mit den smart homes grundlegend verändert. Mit dem Einzug in Smart Homes ist endgültig Schluss mit der Illusion von Privatheit. Das häusliche Leben findet zwar nicht notwendig in der Öffentlichkeit statt, aber das Heim wird mehr oder weniger zu

Die Plattformen haben das partizipative Web gekapert

Das World Wide Web stand einmal für radikale Aufklärung und Partizipation. Von diesem Aufbruchsgeist ist nicht mehr viel übrig geblieben. In der Mitte der 1990er Jahren war im Grundrauschen der Modems, die in Wohnzimmern und Büroräumen installiert waren, ein Revolutionsknistern zu vernehmen. Der Siegeszug des World Wide Web würde die Demokratisierung beschleunigen, er würde autoritäre

Smombie Apocalypse

Sie sind bereits unter uns: Menschen, die auf ihr Handy starren; nicht nur in der U-Bahn, sondern auch beim Gehen in der Stadt. Leute, deren «ambient attention» nicht weiter reicht als bis zum nächsten Hindernis. Widerstand, gar ein trotziges In-den-Weg-Stellen, wenn diese Smartphone-Zombies – «Smombies» – seltsam mechanisch durch überfüllte Strassen schleichen, wirkt da hilflos

Im Körper der Stadt

Wovon sprechen wir, wenn wir von Öffentlichkeit sprechen? Zum einen von Institutionen, vom Parlament, von Schulen oder Museen. Doch interessanter als diese klar definierten Formen des Öffentlichen, ist das, was man die gefühlte Öffentlichkeit nennen könnte. Denn mehr als alles andere ist es dieses Gespür für das, was öffentlich ist, das sich derzeit auf erstaunliche

Demokratischer digitaler Diskurs?

Es war einmal das Internet: Ein grenzenloser Raum, in dem freie Individuen gleichberechtigt und auf Augenhöhe konstruktiv miteinander umgehen konnten. Die perfekten Voraussetzungen für eine Demokratie! In der Frühzeit des Internet blühte deshalb auch demokratiepolitisch der Cyber-Optimismus. Ob das Internet jemals wirklich dieser urdemokratische Raum war, ist zweifelhaft. «Es war einmal», so fangen Märchen an.