Poletje bo minilo v velikem grehu kajenja. Nemci bodo prihajali na črnih konjih, vsak z lastno weltanschauung. Nikotin bo sprožal weltschmerz. Nič ne bo prepovedano, nič ne bo dovoljeno. Umiranje bo počasno, vseprisotno in neočitno. Poti bodo prašne, urejene, polne lukenj, avtoceste in podobno. Moški iz province bodo rekli: »rad sem imel vašo pošast.« Želeli si bodo krvi. Ne bodo se bali svoje smrti, ker ne bodo vedeli zanjo. Živeli bomo pod gorami. Maščoba bo podobna gumi. Ševedno. Nasprotniki velikanov bodo brskali po pepelu, smeteh in zemlji na drugi strani gora. Morali se bomo povzpeti na goro, se postiti z zrakom. Zgraditi opazovalnice. Lesene hišice. Se tam poročati. Zgodaj odhajati spat. Jesti malo. Snifati nič. Pred koncem poletja bo konec sveta. Ostali bomo takšni, kakršni smo bili.

Sommer kommt

Der Sommer wird vorbeigehen mit der Todsünde des Rauchens. Deutsche werden ankommen auf schwarzen Pferden, alle mit
ihrer eigenen weltanschauung. Nikotin wird weltschmerz triggern. Nichts wird verboten, nichts zugelassen sein. Das Sterben langsam, überpräsent und unauffällig. Strassen werden staubig sein, ordentlich, voller Löcher und Schnellstrassen und anderem. Männer aus den Provinzen werden sagen: «Ich mochte dein Monster.» Sie werden Blut begehren. Sie werden ihren Tod nicht fürchten, weil sie werden nichts darüber wissen. Wir werden am Fuss des Berges leben. Fett wird wie Gummi sein. Immer noch. Feinde der Riesen werden stöbern durch die Asche, den Abfall und den Boden auf der anderen Seite des Berges. Wir werden die Spitze des Berges erklimmen müssen, nur Luft als Nahrung. Observatorien bauen. Kleine Holzhäuser. Heiraten. Früh ins Bett gehen. Wenig essen. Nichts schnupfen. Die Welt wird enden bevor der Sommer endet. Wir werden bleiben,
wie wir immer waren.

(transl. Carlo Spiller)

Muanis Sinanović (1989) ist Dichter, Essayist und Kritiker. Er organisiert Literaturveranstaltungen und arbeitet in multidisziplinären Projekten (Sound, Performance). Seine Gedichte aus drei Bänden wurden in acht Sprachen übersetzt.
Seit fünfzehn Jahren organisiert das Zentrum für Slowenische Literatur in Ljubljana Übersetzungs-Workshops. Drei Dichter*innen aus Slowenien tauschen ihre Gedichte mit denen von drei Poet*innen aus einem anderen Land – heuer der Schweiz. Dafür übersetzen alle jeweils ihre eigenen Gedichte «roughly» auf Englisch, als Grundlage für die späteren Übersetzungen. Dann treffen sich alle für fünf Tage und arbeiten zusammen an den Übersetzungen. Das persönliche Kennen-lernen und Zeit Verbringen erlaubt einen wertvollen Einblick ins Denken der jeweiligen Autorin, des Autors. Ihre Art zu sprechen, ihr Hintergrund, ihre Weltanschauung, politische Standpunkte etc. – all das schlägt sich in den Gedichten nieder. Die vorliegenden Übersetzungen sind letzten Sommer in Slowenien entstanden. Diesen August hätten die Slowenischen Schreibenden nach Zürich kommen sollen, um mit neuen Gedichten weiterzuarbeiten und gemeinsam aufzutreten. Die Corona-Pandemie verschiebt den Plan ins Ungewisse.

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