Wenn du die Sonne liebst, sammle
Das abgefallene Holz, das sie dörrte,
Sehne dich nach ihrem Sengen,
Ach, du ausgetrocknetes Weizenfeld,
Hier die guten, dort die faulen Körner,
Übriggelassen für den Wanderer,
Sende deine Worte wie Wasser auf den
Mond, ihren Bruder, in jedem Tropfen
Eine Liebe verborgen wie auf dem
Grund eines Brunnens in deiner Wüste,
Warte nicht die Nacht ab, wenn du
Singen oder weinen möchtest, ist ihr
Schatten denn nicht heilig wie eine
Höhle, in der wir alte Zeitungen
Stapeln, versessen auf blindwilde
Schlagzeilen, Spuren der Suche,
Aber eins: zünde kein Lagerfeuer an,
Um deine Rippe zu wärmen, sie mag
Keine Nebenbuhler, auch wenn sie so
Arm sind wie du, sei lieber Funke!

Hadayatullah Hübsch, 4. 5. 2006

Hadayatullah Hübsch (*8. Januar 1946 in Chemnitz als Paul-Gerhard Hübsch, † 4. Januar 2011 in Frankfurt am Main). Eine wahre Inspiration!

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