Teil 1

Die Facebook-Page eines genialen Indie-Animes, von dem keine neuen Folgen mehr produziert werden, postet Inzestwitz-Memes: Ein Hacker agiert sich aus, Doranga nennt er sich. Ich scrolle mit der rechten Hand, mit der linken setz ich an. Club Mate-Wodka. Wenn man nicht weiss, ob man klarer oder besoffener sein will oder überhaupt je wieder schlafen. Es sollte eigentlich gedrängt sein hier; nach Erfahrungswerten, so spät. Rülpsen ist was Schönes, da bin ich schamfrei, wenn es niemand bemerkt. Und wenn es gedrängt ist, ist man mit einem Sternschritt nach rechts oder links schon einer von dreissig potenziellen Urheber des Rülpsers. Dafür zieht der Rauch gut durch die Luft, wenn wenig Körper da sind. Die bewegen sich dann und verwischen die Schwaden, selbst wenn sie es nicht bemerken.

Andere können sich das Gurgeli ausklinken, um zu trinken ohne zu schlucken

Als sie schreibt, zier ich mich noch zwei Club Mate-Wodka lang, bevor ich ihr zurück schreibe, um dann langsam zu ihr zu gehen. Um dann Stress aufzubauen, da das Restrisiko bestehen bleibt, dass sie einschläft, bevor ich bei ihr bin. Um mich dann zu beruhigen, dass es auch okay wäre, wenn sie bereits schlafen würde. Falls sie noch wach ist, wird eh nur mein Erlebnis-Ich da sein. Andere können sich das Gurgeli ausklinken, um zu trinken ohne zu schlucken; ich kann mich so ausklinken, dass ich in Distanz zu mir selbst stehe. Das Analyse-Ich ist schon halb traumatisiert von dem, was mir bevorsteht, morgen, aber das Erlebnis-Ich schwört auf Kindlichkeit und schluckt, was man seinen Sinnen vorsetzt. Strassenlaternenkegel, Bartresen, Inzest-Memes und eine kleine brüchige, dreiwöchige Geschichte, die ich mir für heute noch bewahren will.

Später ist es dann wieder egal, aber noch ist es sie: Sie, die Ukrainerin, die ich mögen lernte, da sie sich selbst die Brille von der Nase schlug und ganz rot anlief, als sie an diesem Tresen zwei Russen beschrieben hat, die in der S-Bahn darüber sprachen, dass es sowas nicht gebe, eine Ukraine. Und damit auch sie nicht, die Ukrainerin. Darum mag ich sie, wegen dem Gesicht und der Wut und der Brille im Restbierteich unter dem Zapfhahn. Das war gut und interessant und doch sehr unstet, und dann hab ich’s mir kaputt reflektiert, aber das bemerkt sie nicht. Sie studiert. Sie bemerkt kaum was ausserhalb ihres Tunnels. Früher muss sie anders gewesen sein, sonst wüsste sie wohl nicht mal sicher, dass es eine Ukraine gibt. Sie würde höchstens Nachrichten schauen, wenn Swoboda tausend Blumen blühen liesse. Sie würde der ästhetischen Erfahrung wegen schauen. Sie studiert. Sie studiert Kunst. Ich bin da ganz anders; ich bin Scanner.

Das war gut und interessant und dann hab ich’s mir kaputt reflektiert

«What I like about Anime: Weird faces, softcore porn and incest. That’s about it.» Hat der Liebeskummer? Ich find’s bei ihm jedenfalls spannend. Sie arbeitet noch, die Ukrainerin. Die arbeiten noch, wenn sie an Joints ziehen, die Kunststudierenden. Sie rattern frei und brauchen dieses Freirattern, bis sie anerkennen, dass sie jetzt wirklich nichts mehr getan haben, die letzten zweieinhalb Stunden. Und dann werden sie pathetisch und in ihrem Kopf sehen sie ein klischiertes Schiller-Zitat; es leuchtet Jenny Holzer-mässig: «20 und nichts für die Unendlichkeit getan», 12 und nichts für die Unendlichkeit getan, 17 und nichts für Unendlichkeit getan, und wenn keine Regenwaldschutz-Stiftung gegründet wird, nachdem sie irgendwo auf einem Baum verrottet sind, werden sie 54 oder noch schlimmer 72 und haben immer noch nichts für die Unendlichkeit getan.

Ich hab immerhin was für die Endlichkeit getan. Bis anhin. Bis gestern. Bis vor drei Wochen, bis vor zwei Monaten. Am meisten so vor einem Jahr. Kampagnen von Helvetas bis HEKS, Consulting für alle – von FDP bis Kinderkrippe Sonnenblick. Und alles in meiner Agentur, sie ist meine. Die Endlichkeit. Meinen Schlüsselbund hab ich heute durch das Lüftungsgitter geworfen. Lösch jetzt das Titelbild – endlich! Tun ist endlich. Es beginnt. Einfach keine Parole setzen, sondern weg damit. Screenshot, nein nicht «Alle Programme beenden», sondern: Screenshot. Screenshot von der Facebook-Seite des verzweifelten Anime-Porn-Hackers. Streuelement. Endlich runter, was bisher meine Wall dominiert hat: Die Content-Marketing-Kamapagne für Tamedia, Pyrofackeln und so. Fand ich schon noch gut, mal einen Auftrag zu haben, der über die ganze Breite des ZEIT-Zeitungsformats als Inserat geschaltet wurde. Dann auch noch in der ZEIT. Portfoliodenken halt, das kann ich nicht sofort abstreifen. Nicht solange ich hier bin. Streif ich nicht ab. Als ich zum ersten Mal die Zeitschrift des Nachrevolutionären Abbaus zu lesen versuchte, kam ich gar nie bis zum Inhalt. Das sah aus und fühlt sich an, wie das Amtsblatt des Kanton Zürich. Und das lese ich auch nicht, imfall. Schock!

Meinen Schlüsselbund hab ich heute durch das Lüftungsgitter geworfen

Das war für mich wohl wie für den Anime-Hacker gezeichnete Strapondildo-Geschichten. Oder vielleicht steht er auf die Making Ofs von gezeichneten Strapon-Geschichten? Jedenfalls: Medien kaufen sich in Medien ein, damit sie Werbung für ihre Käuflichkeit machen können. Sehr meta. Und wenn ich ehrlich bin: This is what got me going. Das ist beim Indie-Anime-Hacker wohl nicht anders. Ihm sind die Pornos selbst wohl egal, sogar die Porno-Memes sind ihm egal. Ihm geht es darum, den knuddlig-queeren Indieanime zu pervertieren. Dass die Likenden von früher jetzt seine Memes in der Facebook-Wall haben. So geht man ab, Dasein als Virus. Agenturleben.

Als ich den Flug gebucht hab, hab ich «Zürich» mühelos getippt. Als Abflugort. Aber als es um den Zielort ging, war ich kurz versucht, das voreingestellte «Alle Orte» so zu belassen. Dann aber Diabakir. Mit Google-Hilfe dann Dyarbakir.

Oooo go ahead and report me see if i care

Kunststudierende! Schreiben immer erst, wenn sie beim Ziehen an der nächsten Zigarette, die immer potenziell die letzte sein könnte, aber nie die letzte ist, das Gefühl bekommen, selbst das Glimmen sei eine Materialisierung der neoliberalen Selbstverwirklichungslüge, selbst das Glimmen sei die Utopie, Dystopie, Zeichen-Hypochondrie. Dann schreiben sie. Sie schreiben dann direkt, sie hätten jetzt Zeit. Und zwar sofort und normfrei, Hemmungen hat ja niemand, hatte nicht mal Mani Matter und der war Jurist. Es ist schon spät, imfall! Spääät! Und ich muss morgen los. Aber der Flieger startet erst um 19.40, und wenn man nachts schläft, verhält man sich genauso nur zu einer Norm, wie wenn man die Nacht als Gegenwelt zum Tag versteht. Easy.

*

Erster Post heute auf meiner Startseite: «Oooo go ahead and report me see if i care». Die Fanpage vom Indie-Anime macht jetzt auch Livestreams, seh ich, als ich draufklicke. Der Anime-Hacker trägt eine Sturmmaske und hat irgendeine Tröte. «Doranga allows you to choose any song you wish. So any requests?!» Die Antwort gleich selbst: «Lose the shorts!» Dann trötet er los. Seine Augen schauen mal links, mal rechts. Ist er ein kranker Internet-Autist? Er ist jedenfalls ein anarchistischer Held. Irgendwie, irgendwie gibt mir das was. Wärme. Es ist die erste Stimme, die ich heute höre.

Sehr smooth, fast nice

Die zweite, beim Frühstücks-Talk: «Hast du mal gesehen, wie so Unterflurcontainer entsorgt werden?» «Smooth – wie?», fragt die Ukrainerin. Der Greifarm berührt und ist halt wirklich der Deckel zum Topf, zu 100 Prozent kompatibel mit Grünglas, Braunglas und Alu. Unterflurcontainer sind bewundernswert, in einer Stadt, in der sich jeder zweite irgendeiner Variante der Selbstverwirklichungslüge hingegeben hat. Diese Maschine macht filigran, was keine Studierenden der Medienkunst können: Stoische Arbeit. Hab ich alles nicht gesagt, ich hab gesagt: «Sehr smooth, fast nice.» Ich fühl mich so unmittelbar wie ein Anrufbeantworter. Frühmorgens bis spätnachmittags war nicht mal mein Erlebnis-Ich anwesend. Schon unterwegs nach Diabakr/Dyarbakir. Mein Erlebnis-Ich hat gerade in’s Trutensandwich gebissen, das hoch über Slowenien in meinem Flugzeug nach Istanbul ausgeteilt werden wird, als ich ihr dabei half, die Hosen über die Knöchel zu kriegen. Mein Erlebnis-Ich hat die Flight Attendants von Turkish Airlines gefragt, ob sie auch 2016 noch alkoholhaltiges Bier servierten, als ich mich wegstiess und nach Luft schnappte. Für mein Erlebnis- wie Analyse-Ich gleichermassen bedeutsamer: wieder freien Mund und Nase. Ich kann zwischen ihren Beinen nicht atmen.

«Damit es in der Stadt so schön ist wie zu Hause», steht auf dem Müllwagen, der mich vor der Tür begrüsst. Am HB kauf ich ein Ticket nach «Zürich, Friesenberg» statt «Zürich, Flughafen». Kein Problem. Die Busse fände in einen Briefkasten, den niemand mehr öffnet. Vielleicht leert der Praktikant ab und zu auch meinen Privatbriefkasten. Die Agentur kann das zahlen, haben mit anderen Summen Probleme. Zwei Stunden Schlaf, von 7 bis 9. Aber keine Herausforderungen mehr. Das Umsteigen von Flug zu Flug funktioniert auf Autopilot. Das Gewicht des Gepäcks überlagert das Selbst-Bewusstsein. Die übrigen Spurenelemente vom Bewusstsein sind nur auf etwas fokussiert: das Gate des Anschlussflugs. Denken muss man nicht, Flughäfen sind überall gleich, Leitlinien, Leitschilder, Leitnummern, Leitmenschenmengen. Und: Erst habe ich ja eh «Alle Orte» im Suchfeld von Skyscanner belassen.

Schnell auf 15’000 Likes, vorher darf niemand durchatmen

Ich tipp nochmal den Namen des Animes ins Suchfeld oben auf Facebook. Ich bekomm jetzt zwei Ergebnisse und klick auf das mir nicht bekannte. «Sorry, we’ve been hacked!» steht da. Noch nicht so viel los, sonst. Wohl keine Content-Abteilung, wie bei einem grossen Verlagshaus. Dort würde das jetzt direkt gefüllt werden, aktiviert, eine Community generiert. Schnell auf 15’000 Likes, vorher darf niemand durchatmen. Die andere Page, die vom Sturmhauben-Pornfan ist spannender. Da posten Menschen jetzt Selfies und schreiben berufliche Erfolge dazu. Das gibt mehr Likes als der Livestream mit Tröte von heute morgen (und wohl auch mehr als die beruflichen Erfolge ohne Selfie). Obwohl es wohl hart ist für den Meme-Hacker, auf der eigenen Seite: Selfies bekommen immer mehr Likes und kombiniert man sie mit CV-Einträgen in Facebook-Sprache, kann man die Likes für Glitter und/oder Haargel leicht verwechseln mit einem Freibrief zur Selbstausrichtung auf berufliche Stromlinienförmigkeit. Jetzt dann Flugi, in Istanbul dann Bammel, in Dyarbakir Bammel. Endlich Bammel!

 

Teil 2: Brumaire

Ich hab ja gewusst, dass wir hier keinen Prosecco bekommen, aber ab und an mal ein Rauchi wäre schön gewesen.

Aktivität deiner Freunde: M.S. – Wetsuit, The Vaccines; A.F. – Future Islands, Cave; V.M. – fuck, der hört schon wieder dasselbe wie ich. Und ich höre die Musik einer sibirischen Punkerin, die 1991 in einen Fluss gefallen ist. Seit drei Tagen. Mit sechs Stunden Schlaf. Davor mit vier Stunden Schlaf, denn da hatte ich noch keine Bettflasche und keinen codeinhaltigen Hustensaft. V. kopiert mich. V steht ja sonst eher für Vendetta. Früher vielleicht noch für «Victory», aber das haben diese weltverbessernden Blumenkinder kaputtgemacht. Schon vor langer Zeit. LSD-Chic landete schon vorgestern bei Disney. Es war nicht alles gut in Dyarbakir. Eigentlich nichts. Oh, ne. Schnell wieder zur sibirischen Punkerin zurück. Jetzt war Shuffle drin. Ich hoff, V. hört wenigstens auch noch kurz diesen dreckigen Song von The Cure. Jaja, Boys don’t cry, gell. Ist wohl schon etwas frustriert, mit all den offenen Rechnungen, der gute V.

Nachts um drei sind wir durch den Schutt gelaufen. Jemand hat erzählt, dass hier um die Ecke sein Bruder gestorben sei. Themenwechsel: Mathilda Scharlacher solle morgen kommen. Ich hab ja gewusst, dass wir hier keinen Prosecco bekommen, aber ab und an mal ein Rauchi wäre schön gewesen.

Einer wollte ein Kampftraining absolvieren, nur für den Fall.

Als wir endlich in der Aktivistenwohnung waren, die wir auf Airbnb gefunden hatten, hat dann jemand um ein Plenum gebeten. In der Emotional Round hab ich das dann auch gesagt: Hier gebe es Tote und Schutt und es wird noch ernster. Gerade darum wäre ein Rauchi manchmal schön. Alle haben Verständnis geäussert. Danach ging es darum, ob es überhaupt sinnvoll wäre, jetzt nach dem Referendum ins freie Kurdistan zu reisen. Ich sah manchen an, dass sie danach gierten, aber alle waren der Meinung, es gebe hier genug zu tun. Drei wollten täglich zwei Stunden im Selbststudium mit «Arabisch intensiv Grundstufe Ger A2» verbringen. Einer wollte ein Kampftraining absolvieren, nur für den Fall. Al-ḥamdu lillāh. In der abschliessenden Emotional Round hab ich gesagt, ich sei mir ein Leben ohne die Struktur einer Deadline nicht gewöhnt. Das hat dann Fragen aufgebracht, und in der Konsequenz von denen bin ich jetzt hier.

Hier Hochhaus. Am Fenster rauchend. Obwohl ich auch drinnen rauchen könnte, aber so kann ich nicht arbeiten, lieber den Blick nach draussen. Verspiegelt. Anscheinend Scheissbausubstanz. Die Ukrainerin hat mir jedenfalls erzählt, dass alles schlecht hochgezogen sei. Hier. Seit den 90ern. Ich erinnere mich an ein Video, das in der Urzeit von Youtube rumgegangen ist. History of the Soviet Union according to Tetris. V. hört meinen Sowjetpunk. Ich schalt endlich Spotify aus. Die Ukrainerin geht nur abends online und weigert sich, mehr als einen Song pro Tag zu übersetzen. Wieso kann sie überhaupt Russisch? Und wo sind hier eigentlich die Nazis? Ich sollte halt mal rausgehen, aber ich hab irgendwie keinen Grund. Dyarbakir war draussen. Es ging um Welt. Ich hab sogar mein Handy im Gepäck gelassen. Am Plenum wär’s eh nicht erlaubt gewesen. Mindestens die Sim raus. Irgendjemand wird immer abgehört, jedenfalls in den Köpfen.

Niemand folgt mir, glaubt an mich.

Ich müsste ja auch nicht hier sein, aber die Bilanzfehler bei meiner Agentur und niedrige Lebenshaltungskosten sind ein guter Ansporn. Gleichzeitig lenkt mich nichts ab, bei der Jobsuche. Bei der Gig-Suche. Ich trage nicht meinen Namen, sondern Faux-Pas. Seinen Namen, seine Kontonummer. Faux-Pas ist Physik-Postdoc aus Frankreich. Keinen Job gefunden in Zürich, also ist er in den Bus gestiegen, war schon mal da als Backpacker. Jetzt bewirbt er sich hier, schickt Dossiers an die University of Birmingham, ans Max Planck-Institut und schreibt an irgendwelchen wissenschaftlichen Artikeln. Quanten oder Plankton, wen interessiert das.

Mal ein bitzli substanzgepusht durch die Tests bei UpWork, einige ehemalige Klienten – Klient*innen, antinationale Grüsse an die Leute vom Nachrevolutionären Abbau, die eine neue Welt bauen/Arabisch lernen. Einige ehemalige Klient*innen haben mir – also Faux-Pas qua Profil – pro forma Aufträge gegeben. Mir 3.50 pro Stunde überwiesen, mir euphorische Reviews geschrieben. Ich mach Korrektorate, Lektorate, zwei Mal hab ich bereits Corporate Identities evaluiert. Einmal für eine Kette von Buchhandlungen, zwölf Filialen zwischen Guildford und Brighton. Wiedermal nach meinem Spotify-Stalker schauen. Eine gealterte Szenejournalistin hört Beach Waves Nature Sounds, könnte sie nicht bitte damit aufhören? Und nein, ernsthaft? Wie kann man bei einem Musiklabel arbeiten und sich trotzdem noch Mad World anhören? Was ist, wenn V. nicht nur klont, was ich höre? Die Steuerbehörde, das Bezirksgericht? Keiner der ex-Angestellten folgt mir. Niemand folgt mir, glaubt an mich. Nur V.

Kann ich nicht schlafen, kann ich arbeiten.

Jedenfalls bin ich froh: UpWork, Clickworker, Crowdguru – sind einfach nicht dauernd so judgemental! Kann ich nicht schlafen, kann ich arbeiten. Oder meine Fähigkeiten beweisen: Photoshop-Test, Indesign-Test, Advanced English +++, Corean History. So viele Kompetenzen, so viele Bewertungen, so viel Notificationsymbole. Und zwischendurch übernehme ich Aufträge, boxe mich durch gegen Leute, die davon träumen, sich am Monatsende ein Mückennetz zu kaufen und deren mickrige 2.50 pro Stunde zu einem Drittel für die Ausgaben im Internetcafé draufgehen, in dem sie arbeiten. Internetcafés! Meine Konkurrenz sind Leute, die an Orten wohnen, wo es noch Internetcafés gibt. Die Zeiterfassung ist ehrlich; es ist ihr egal, ob ich bis 3 Uhr früh arbeite oder um 2 Uhr 30 mit der Arbeit beginne. Faux-Pas sag ich’s die ganze Zeit! Es ist eh sein Account; wir könnten schichtarbeiten. Er muss doch auch Geld verdienen. Hier und jetzt. Bringt nichts, in Kiew zu sitzen und auf den Westen zu hoffen. Das führt einfach nirgends hin. Sonst ist er dann bald bei seinen letzten 1000 Euro – und wo will er dann hin? Wo ist es noch billiger? Im wunderbaren Reich, in dem es noch Internetcafés gibt? Aufs Land? Nach Weissrussland, Thailand? Thailand kann er vergessen, die Reise kann er sich jetzt auch nicht mehr leisten. Hoffen auf den Westen bringt doch am wenigsten, wenn man ihn schon kennt. Am Ende des Strebens steht ja nur weiteres Streben. Strebsam. Ohne Konflikte mit V. Ohne Konflikte mit dem Bezirksgericht. Ohne Konflikte über nicht autorisierte Unabhängigkeitsbestrebungen. Die Vermessung der Welt, bringt Geld. Jede Scheibe Wurst ist nur sauber, wenn sie die Fingerabdrücke einer Lebensmittelkontrolle trägt.

Ich übersetze jetzt Glücksspielanleitungen. Bakkarat sei das fairste, da es nur um Glück und nicht um Können geht. Die Homepage meines Auftraggebers bietet nur Bakkarat an. Eine Facebook-Anfrage. Von Kurt Müller, Volketswil, studied at Leben. 87 Freunde und ein Hund als Profilbild. Gewohnt bin ich mir doch Anfragen von Ceilidh Taylor Tottenham und Lindsey Renate Müller. Da guck ich jeweils kurz das Coverbild in Unterwäsche an, dann lösch ich sie. Aber Kurt Müller, Volketswil? Wer ist das? Ein Online-Troll? Oder jemand, der mich beobachten will? V. hört Bad Religion – Los Angeles is Burning. Meint er das ernst? Ist das ein Kommentar auf die Anfrage? Kurt Müller, Volketswil… vielleicht bist du echt. Das Hundebild trägt sogar ein Datum in hässlichen grünen Pixeln. 2007. Das ist kein Stockfoto! Kurt Müller – du bist nicht V.

Ich bin kein Bourgeois! Ich bin kein Tourist! Gebt mir eine Uniform!

Ich bekomm via Telegramm Fotos von den Wasserfiltern in Kirkuk. Der Nachrevolutionäre Abbau hat sie dahin gebracht, geschmuggelt. Ob ich wieder in Dyarbakir sei? Nein, nein! On the road. Ich hab vielleicht im letzten Plenum gesagt, ich wolle auf den Nemrut Dağı, einen Tempeltouriberg. Um ein Foto zu schiessen. Für meine Mutter und meine Schwestern. Damit sich niemand Sorgen mache. Dann wolle ich nachreisen, ins befreite Kurdistan. «Ich bin kein Bourgeois! Ich bin kein Tourist! Gebt mir eine Uniform!», hab ich vielleicht gesagt. Ja, so oder so ähnlich.

Jetzt in Kiew, wo ich das überraschende Last Minute Angebot für ein Exil erhielt, nehm ich den Akkubohrer. Ich bohre in die Küchenvertäfelung, hinter den bräunlichen Platten noch eine Schicht Putz, dann Sand und Kiesel. Ein feines Rinnsal. Faux-Pas wollte vor drei Tagen ein Loch bohren, um einen Gewürzschrank aufzuhängen. Ein Loch in der Wand und es hört nicht auf. Der Strom. Wichtiges mineralhaltiges Material, das man mit Bouillon aufkochen könnte oder Asbestbombe? Egal, jetzt grad. Staub, Stand, Steinbrösel. Je feiner die Partikel, desto eher sind sie in der Luft. Ich mach ein kurzes Video. 10 Sekunden, schick es ab. «Alles voller verblödeter Backpacker hier, aber was erwartest in einem Youth Hostel? Bin gestern angekommen, in drei Tagen zurück! Scheiss Sand überall! Bei euch auch Sand?» Das sollte sie beruhigen. Jetzt kann ich mich entscheiden, ob ich mir weiterhin Sorgen machen sollte über den Spotify-Verfolger oder ob ich wohl besser mit dem Putzen anfange. Jedenfalls mal Toilettenpapier ins Loch stopfen, stoppt fürs erste den Staub. Vielleicht übersetze ich auch einen erotischen Roman von schlechtem Englisch in passables Deutsch. Bisexual Male, die letzten drei waren alle Bisexual Male, Bondage-Bisexual Male.

Das ist doch die Essenz im Leben.

Ich könnte auch einfach ein bisschen Bakkarat spielen? Mein Auftraggeber würde sich bestimmt freuen. Man konsumiert dort, wo man arbeitet. Das ist doch die Essenz im Leben. Den Sand putzen mag ich nicht. Und jetzt seh ich im zwölften Tab, dass die Ukrainerin tippt. Punkt punkt punkt, online. Punkt punkt punkt, online. Eine Songübersetzung is about to arrive. Ich bin glücklich, ich bin nervös. Ich muss husten. Sie schickt die Lyrics, aber sie erscheinen mir etwas pubertär. Es geht um Gefühle. Herzen! Ich schicke Herzen. Aber ich fühl mich der sibirischen Punkerin nicht näher. Dann mach ich Facebook zu. Rome2Rio auf. Lotto. Nein, nein Bingo! Location-Bingo. Wohin? Osten ist keine Option, Osten ist Krieg. Schon wieder. Moldawien? Die Reisehinweise der Schweizer Botschaft weisen darauf hin, dass man in der abtrünnigen Region Transnistrien keine öffentlichen Bauten fotografieren dürfe. Vielen Dank.

 

Teil 3: Frimaire

Es hat sich nichts gerührt in mir, als mein Handy bei 11% Akku abgekackt ist.

Bei Twitter gibt es jetzt doppelt so viele Zeichen. Das hat die globale Diplomatie entspannt, weil alle Akteure wieder elaborierte Argumente vorbringen können. Kurdistan konnte trotzdem oder gerade deswegen auf keinerlei Unterstützung hoffen. Gerne hätte ich mich geäussert, aber ich war hier auf Wlan angewiesen. Vorgestrig. Auch nach zwei Tagen vor Ort habe ich nichts mitbekommen, vom Menschenhandel in Moldawien. Und Kulisse wär ja gut und recht, aber wenn man dann nicht mal fotografieren darf. Was kann man dann noch? Was tut man dann? Keine Fotos, keine Mobile Data – von einem Tag auf den anderen habe ich mein Handy nicht mehr aufgeladen. Es hat sich nichts gerührt in mir, als es bei 11% Akku abgekackt ist.

Polnische Touristen haben mich mitgenommen, so Kerouac-Typen im 21. Jahrhundert. Der Osten verschob sich für sie. Egal, wo sie hingegangen sind. Es war verwirrend. Bis sie in Odessa herausgefunden haben, dass der Osten von hier aus im Westen liegt. Da war ich in Tiraspol, zum Glück. Endlich wiedermal gute Menschen, um zu kiffen. Und: gute Menschen, um zu erfahren. Mehr als Inhalte. Vom Leid, das Polen von Europa und Russland angetan werde. Von der paneuropäischen Nazidemo und der Twitter-Eruption dazu. Erfahren. Von der Qualität ihres DMTs. Das hat endlich auch mal Zeit ausgehebelt. 10 Minuten für eine Erfahrung von einem Dutzend Jahren. Sie sind mir sehr nahegekommen und endlich hat sich alles wieder real angefühlt. Endlich wiedermal gute Menschen, die Deutsch sprechen und Deutschland hassen.

Es tut ihm gut, muss er sich jetzt mal bemühen.

Ich hab mit ihnen gesprochen, obwohl ich mir von ihnen weder die neue Welt noch einen Auftrag für die Corporate Identity des Clubs «Heile Welt» erhoffe. Keinen Auftrag für einen Tag, keinen Kampfplatz für ein Leben. Klar, ich war froh, haben sie mich mitgenommen. Aber das ist ja Körper; im Kopf bin ich null abhängig von ihnen. Es wäre auch sonst gegangen, Blablacar ohne Sprechzwang. Kenn ich ja schon: Ich bin weg aus Kiew, ohne Faux-Pas den Dyson zu ersetzen. Blablacar lieber als das. Der Fahrer hat mich direkt in der Siedlung abgeholt. Bin froh, hab ich auf ihn gewartet. Am Vorabend hätte es schon einen gegeben für 9,42 Euro, dieser wollte dann 11,70 für die ganze Strecke. Der andere hatte auch zwei schlechte Bewertungen, und ich will das ja schon noch, leben. Ist nämlich so, in Moldawien wird fast jede zehnte Frau entführt, Menschenhandel. Ich bin keine Frau, aber ich trage Rollkragenpullis. Da muss man vorsichtig sein. Für den Dyson hätte ich eh den Bus nehmen – und sogar umsteigen – müssen, weil wir ja distinguierte Westeuropäer sind und unser Vermieter wohl denkt, wir brauchen einen Dyson als Statussymbol. Zu fein für die Staubsaugersäcke im Quartier-Supermarkt. Dabei trägt ja Faux-Pas nicht mal Rollkragenpullis. Was weiss der schon von Saugkraftverlust? Es tut ihm gut, muss er sich jetzt mal bemühen.

Die Polen sind Backpacker und Backpacker sind sich ihrer Identität ja nur Gewahr, wenn sie auf andere Backpacker treffen. Bei mir ist das anders. Ich war 12 Tage in der 2.5 Zimmer-Wohnung in Kiew. Wenn ich nicht Raucher wäre, hätte ich mein Zimmer niemals gelüftet. Wär nur fair gewesen, bei Faux-Pas Ausdünstungen. Jeden Abend, an dem er besoffen war, hab ich der Ukrainerin geschrieben, sie solle ihre Medienkunst auf Olfaktorisches ausrichten. Da läge so viel Potenzial! Hab ich gemerkt, dank Faux-Pas. Er war auch nicht wütend über die mit Sand geflutete Küche. Erst am Tag danach.

Ich bin keine Frau, aber ich trage Rollkragenpullis.

Den Polen erzähle ich von meiner letzten Sitzung mit der BahnumBahn GmbH. So ein schöner Claim, den wir der Heilen Welt da geliefert haben: «Je kaputter die Welt draussen, desto heiler muss das Zuhause sein.» Das ging mir wirklich nah. So nah – ich hab aber auch gehofft, dass die Leute deswegen zuhause bleiben. Member-Clubs! Wer gibt noch was auf Member-Clubs? Sind wir Kolonialbeamte in Burma? Die Polen sind beeindruckt und mischen mir noch einen DMT-Stumpen. Auf der Rückbank wird man immer beglückt. Das hat sich nicht geändert seit den Parkplatz-Exzessen hinter der Eisbahn meiner Jugend. Als ich dann wieder zurück bin, erzähl ich den Polen von den Launen anderer Klienten – vor allem jenen aus dem Kultursektor, die sich ihre Arbeit mit Visionen der eigenen Genialität und Beobachtungen über die von ihnen nie gesehene Aussenwelt aufladen mussten. Auch von Faux-Pas, da sind wir schon auf Höhe Strasbourg. Die Klienten sind gar nicht so anders. Faux-Pas, der frustrierte Alkoholiker, würde seinen Kindern wohl eine ähnlich gestörte Bindung verschaffen, wie ein durchschnittlicher Theaterintendant.

Wenn es was gibt, das sauberer sein muss, als das Font der Solothurner Literaturtage, dann der Ruf in der Szene

Als ich endlich wieder Akku hab, habe ich 45 Nachrichten auf Telegramm und Whatsapp. Darunter Übersetzungen der Lyrics von vier Songs. Ach, meine Ukrainerin: Sie ist entweder sehr treu oder ablenkungsbedürftig. Ich werte das nicht. Im Maileingang: Vernissagen, Vernissagen, Weihnachtsessen. Viele Weihnachtsessen bei Agenturen, irgendwelche verzweifelten Art Buyer, die meinen, selbständig überleben zu können. Ein Siebdruck-Kollektiv schickt einen E-Flyer, ein Indielabel aus Zürich lädt mich zum Weihnachtsapéro ein – auch die Macher dort gehören zur ehrenwerten Kaste der Fahrradkuriere. Einladungen zu ZhdK-Abschlussausstellungen, wie easy wär es da in einem dieser kruden Fächer – Creative Publishing oder so – schnell einen Lehrauftrag zu organisieren. Die Ukrainerin fänd’s auch ulkig, würd den Kurs wohl noch belegen. Dozierenden-Studierenden-Spannung, das triggert sie. Nur geht das halt nicht, meine Identität ist unsauber. Und wenn es was gibt, das sauberer sein muss, als das Font der Solothurner Literaturtage, dann der Ruf in der Szene. Das mit den Schulden wär sogar egal, wenn die Schulden nicht szeneintern wären. Was macht eigentlich V.? Hört noch immer Bad Religion. Ok, es ist zu früh um sich zu melden. Den Leuten vom Nachrevolutionären Abbau muss ich noch schreiben, klärend. Habe bereits eine Idee, wie sie mich den Rest meines Lebens in Ruhe lassen: «Compañeras y Compañeros! Leider werde ich mich für einige Zeit ins Ausland begeben, weil ich eine Kaderposition, Abteilung «Politische Kommunikation», bei der Bewegung für den Sozialismus antrete…»

Sieht aus, als gäbe es eine Party bei den Nachrevolutionären

Überall kappen sich die Separatisten ab, werden abgekappt, sind ganz alleine. Da kann ich nur ausrufen, mit einem Ausruf antworten: Euskal Herria! Heimat der Basken. Täler, wo die Leute aussehen wie in St. Pauli. Dorfmuseen mit Agitprop-Fotos von Flüchtenden an Europas Aussengrenzen. Gleichzeitig: Mostfest, alles Bauern. Die Herzlichkeit, die sonst nur bekehrungsfreudige Evangelikale können. Es gefällt auch den Polen, und die verfügen nicht mal über ein politisches Sensorium. Im Landgasthof haben wir sogar Einzelzimmer. Die Leute vom Nachrevolutionären Abbau fragen per Telegram nach Platz für einen Infoladen. Gebe ihnen die Adresse meiner alten Agentur. Ich denk, das regelt viel. Auch mit den Behörden. Geräumt darf nur werden, wenn es der Eigentümer will. Der Eigentümer, der wird zwar bald gepfändet, aber das dauert. Der bin ich. Ich bin leider nicht abkömmlich, um während den Öffnungszeiten der Sihlpost die Einschreiben abzuholen. Sucht man den Fallout, sind Behörden gut. Ihre Fristen dienen denen, die sie verstreichen lassen.

Unsere Tage baden in Cider, Cidre, Sidra, Sagardoa! Der Abbau schickt mir Fotos. Böden voll Stiefelabdrücke, Wände verkleidet mit Notschlafdecken, wegen dem grellen Effekt. Sieht aus, als gäbe es eine Party bei den Nachrevolutionären. Tanzende Menschen als Support gegen eine mögliche Räumung. «Wir wollen unbedingt auch Student*innen des kritischen Designs ansprechen!» schreiben sie dazu. Mathilda Scharlacher hasst doch Hedo-Artsy-Chic eigentlich. Soll ich ihnen den Kontakt der Ukrainerin schicken? Besser nicht, da wird zu viel transparent. Ich schick einen erhobenen Daumen. Lakonisch, ein Eigentümer halt.

Ich hab es hier gut. Heute gibt es Blutwurst

Ich verfasse eine Mail. An die Info-Adresse (eine andere haben sie mir nie gegeben!). Betreff: «Stellenantritt für den Kommunismus, Abwesenheit bis zu erneuter Analyse in Frist von drei Jahren.» Ich copypaste wortwörtliche Formulierungen von ihrer Homepage. Menschen mögen was ihnen bekannt vorkommt . Vor allem der Passus mit «differenzierten, revolutionären Formen» ist mir wichtig. Ausserdem schwafeln die immer von Aktion statt Theorie und von Kommunismus in einem Land. Das passt alles super, wenn ich nach zwei Absätzen preisgebe, wohin ich arbeiten gehe: Keine Stelle bei den lustigen Lesekreis-Freunden von BfS Schweiz, nein. Bolivien! En el Estado Plurinacional de Bolivia. Wo der Umbruch bereits an der Macht ist. Ich nehme mir vor, ihnen Fotos vom Fuerte de San Cristobal zu schicken, die halten das dann schon für den Cerro Rico in Potosí. Also nur die Aussicht; die Architektur würden sie erkennen. Nicht auszuschliessen, dass sie das mal in einem Bildband über franquistische Verbrechen gesehen haben. Damit wird das dann geklärt sein. Jetzt wo der Abbau squattet, muss V. wohl Homeoffice machen. Ist er eh froh, kann er Sound von seiner Beolab hören, bevor im die phallische Ständeranlage gepfändet wird. «Seht her – ich habe Stil und brauche trotzdem ein Phallussymbol! Höhöhö!» Ich hab es hier gut. Heute gibt es Blutwurst und Geldprobleme haben auch baskische Bauern.

Faux-Pas sagt «Danke», als er mich erreicht. Momentan fülle er vor allem Umfragen aus für 2,40 pro Stunde, aber der Account sei super aufgebaut und habe ihm Kontakte verschafft. In die Vereinigten Arabischen Emirate, da wolle er dann mal hin, mittelfristig. In zwei Monaten könne er sich einen Dyson leisten. Shit gehandlet. Sauber. Ich habe zum ersten Mal das Gefühl, dass ich mit jemandem im Reinen bin. Ich erzähle ihm von Euskal Herria und meinen Geldproblemen. Bitcoins könne man leider nicht auf der Strasse auflesen. Faux-Pas erzählt mir von seinem Traum: Dabei sein, wenn UBERair bei der Expo 2020 in Dubai startet. Ich stimme ihm zu. Ich mein, das ist so spannend! Unsere Streitfrage: Werden die Piloten selbständig sein wie heute die UBER-Fahrer? Lokaler Flugverkehr, ganz nach meinem Geschmack.

Benjamin von Wyl ist Journalist und Autor. Sein erster Roman «Land ganz nah» erschien 2017 bei lector books.

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