Anno sowieso. Ein Kind kommt zur Welt. Das Kind schreit, zum ersten Mal erhebt es in der neuen irdischen Umgebung seine Stimme. Eine erste, meinungslose Einmischung. Die Belegschaft erfasst die Existenz des neuen Menschen, schaut, ob alles dran und drin ist. Und je nachdem, ob ein klitzekleiner Uterus drin ist, liegt für diesen Neuankömmling nicht

Weil ich verzweifelt bin, wie die Tochter, wie die Mutter, wie der Vater und Onkel Albert.

Ich liege im Staub und Dreck meines Haushalts auf einer Interdiscount-Yogamatte und studiere das letzte Interview mit Catherine Colomb auf RTS. Sie schaut im Viereck und meint, sie schäme sich, das zu sagen, aber sie habe nie Duras gelesen. Nix Nouveau Roman, lieber die Sonntagsjournale. Affirmation des Bürgertums, hallt es bereits in mir und ich

Kokain und Onanie

«Wehe» – das neue, unregelmässig in der Fabrikzeitung stattfindende Format des Autorinnenkollektivs Rauf. Künstlerin und Autorin Sarah E. Müller besingt hier herrliches Genie und dämliches Überreizen. Wir alle kennen die Geschichte: Ein in allen Belangen überragender Mann plant das Schreiben eines Jahrhundertwerks. Was hat der Herr nicht alles gelesen, was hat er nicht alles an

Subjekttango

1 Das Radio spielt cholerische, spanische Lieder, die Observierungssubjekte wühlen in ihren Sachen. Immer liegen die Sachen herum, nie herrscht Ordnung. Subjekt Beta sucht ein Dokument. Das Dokument ist selbsttätig verschwunden, das ist ungünstig, denn eigentlich wollte Subjekt Beta es verschwinden lassen. Subjekt Omega gräbt den Inhalt einer Schublade um. Subjekt Omega sucht die Quittung