3 Was bisher geschah: Holger, ein fast kreisrunder Übersexueller mit korallenfarbener Haut, beginnt einen neuen Job als Mitarbeiter in einer Teleintuitionsgesellschaft. Als solcher leiht er Servicegeräten wie Zigarettenautomaten, Haushaltsrobotern oder Spielautomaten emotional-empathische Kapazitäten. Alle Versuche des Personal-Chefs Torry Wischer, den einsilbigen, eigenbrötlerischen Holger zu einem sozialeren Umgang mit seinen KollegInnen zu ermutigen, schlagen fehl. Dabei

Eine ungenaue Vorstellung der Zukunft

Ich schreibe Science-Fiction und suche etwas Bestimmtes darin. Gefunden habe ich es noch nicht, aber ich bin mir sehr sicher, dass es existiert. Ich möchte versuchen, darzulegen, warum ich denke, dass das Phantastische zu mehr im Stande wäre, als man ihm zutraut. Nicht, weil es eine gutartige Kraft ist, die die Realität besiegen kann, sondern

Call Rona (Pt. 2)

2 «Was machen Sie hier?» Torry Wischer betrat das weite, leere Büro. Holger, ein fast kreisrunder Übersexueller mit korallenfarbener Haut sass auf einem der verlassenen Bürostühle und war gerade dabei, ein überdimensional grosses Sandwich aus Seetangbrot auszuwickeln. «Pause. Kann mir das Gequatsche von denen auf dem Balkon nicht anhören.» «Man darf hier nicht rein, ist

Call Rona

1 Im Flur befanden sich zwei Personen. Die eine eher gross, schmal, mit langen Gliedern, die andere ein drei Meter hoher, orangefarbener Ballon. «Sie kennen mich ja schon aus dem Tutorial. Ich heisse Torry Wischer», sagte die langgliedrige Person und hielt ihrem asexualisierten Mitbürger die Hand hin. «Ich bin weniger seriös als ich im Tutorial

Das Erlebnishotel der berechtigterweise totgeborenen Wunschvorstellungen

Manche Menschen fühlen sich zu großen Gefühlen berechtigt und im Stande, aber ihnen fehlen die Anlässe. Und wenn diese Art von Anlässen, von wichtigen und bedeutenden, einen selbst betreffenden Ereignissen ausbleibt, entsteht daraus bei manchen Menschen ein höchst unangenehmer Druck. Oder eine Leere, ein Ziehen im Kiefer, ein taubes Gefühl im unteren Teil der Mundhöhle

Fabeln, Geschichten, Aufsätze

Fabeln I Das Haus des Dachses befand sich unter der Erde, daneben war ein Fluss. Er glitzerte und strömte und barg viele Geheimnisse, die er dem Ozean erzählte. Der Dachs hatte viele Freunde, es waren der Otter, der Kröterich und der Affe. Sie kamen ihn jeden Dienstagabend besuchen und dann spielten sie Karten. Sie spielten